Bereits zum 28. Mal lud das Ägyptische Kulturministerium und Opernhaus Kairo , repräsentiert durch Kulturministerin Ines Abdeldayem und den Präsidenten des Opernhauses, Magdi Saber, zum zweiwöchigen Musikfestival ins Mahka Theater der Salah Al-Din Zitadelle ein. Bevor Cairosteps am 18. August 2019 das Festival musikalisch eröffnete, zeichnete Kulturministerin Ines Abdeldayem folgende Künstler für ihre kulturellen Verdienste aus: Die Sänger und Sängerin Ali El-Haggar, Mohamed El-Helw and Nadia Mostafa, Violonist Yasser El-Serafy, Arab Music Festival Manager Jihan Morsi, Ballerina Sahar Hemi, Artistic House Manager Magdi Boghdady, Mitbegründer des Festivals und Executive Manager des Kairoer Balletts, Abdel-Hakim Taqey.
Das Ensemble Cairosteps probte bereits am Vortag im Kairoer Opernhaus. Bassem Darwish, Gründer des Ensembles, Nej Spieler Rageed William und Arrangeur Rami Attalah gaben freudig Auskunft über ihren bevorstehenden Auftritt. Bei der Frage, was denn jetzt Deutsch sei an dem Ensemble, mussten alle drei schmunzeln. Aus Budgetgründen würden alleine Bassem und Rageed Deutschland diesmal in dem Ensemble vertreten. Bassem lebt in Heidelberg und arbeitet in Frankfurt, Rageed, gebürtiger Iraker, lebt in Köln. Rami erklärte, dass das Deutsche in der Musik vor allem durch die Jazzelemente vertreten sei. Und dieses entstehe durch die Arrangements und die Improvisationen. Das verknüpfen von arabischen Musikelementen und Instrumenten mit der Harmonie des Jazz sei eine besondere Herausforderung. Die arabischen Skalen mit Vierteltonschritten sollten nicht mit den Jazzharmonien korrelieren. Leider blieb keine Zeit mehr, um weiter über die Entstehung verschiedener westlicher Molltonarten zu sprechen, die unter anderem dadurch entstanden sein sollen, dass für westliche Ohren die reine Molltonleiter recht orientalisch klingt.
Orientalisch begann dann auch das Konzert von Cairosteps. Bei ihrem Bravourstück „Dance du Nil“ beeindruckte Rageed mit seinem Nej Solo. Die angesprochenen Jazzelemente und Improvisationen gaben dem Stück Frische und innovative Momente. Jedes Konzert sei anders, betonte Bassem Darwish. Dieser begrüßte dann auch den Deutschen Botschafter, Herrn Dr. Cyrill Nunn, als Gast beim Konzert, bevor zwei besondere Sänger mit dem Ensemble letztmalig in Kairo auftraten: Sheikh Ehab Younis und Sänger Ali Helbawy. Jazzig wurde es dann nochmal gegen Ende des zirka 45 minütigen Auftritts.
Ein gelungener Auftakt zum Festival, bei dem weitere namhafter Künstler wie Massar Egbari, Nesma Abdel Aziz, Mohamed Mohsen, Ali El-Haggar, Hani Shaker, Medhat Saleh, Ghalia Ben Ali, Dina El-Wedidi und Omar Khairat erwartet wurden; neben internationalen Künstlern aus Algerien, China, Namibia und Venezuela.
Zum einen sei es eine Ehre, aber auch eine Verpflichtung bei so einer Veranstaltung aufzutreten, meinte Basem Darwish. Das Festival habe freien Eintritt und sei somit für jede Gesellschaftsschicht zugänglich. Ein wichtiger kultureller Auftrag, den er gerne unterstütze.
Noch in der gleichen Woche spielte Cairosteps in Alexandria und wird dort auch im Oktober zu hören sein, in Kairo wieder im Dezember.
Als nächstes plant das mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnete Ensemble neue Projekte mit sinfonischem Orchester. Mehr wird noch nicht verraten, und man darf gespannt sein.
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