Türchen 4: Künstlerin Marianne Manda
Auf die Frage, ob sie Lust hätte, eines der Adventstürchen mit Inhalt zu füllen, kam prompt Antwort. Sie schrieb: "Wenn Du wirklich meinst, dass ich ein Kästchen „bespielen“ kann, dann fällt mir dazu nur Folgendes ein: Ohne Juden, Araber, Flüchtlinge, Asylanten und Schwarze wären in der Krippe nur noch Ochs und Esel."
Marianne Manda ist Künstlerin, Professorin, Preisträgerin. Geboren in Kempten im Allgäu, ist sie derzeit in Kairo anzutreffen. Regelmässig verbringt sie hier die Wintermonate. Marianne fällt auf in Kairo. Ihre fröhlichen roten Haare, ihr freundliches Lächeln und ihr bescheidenes Auftreten und die flotte Kleidung. Sie wohnt Downtown und passt gut in das künstlerische Kairo.
Ihre Vita birgt Überraschungen. Zu erwarten ist ein Studium der bildenden Künste. Doch daneben lesen sich auch Stationen wie "Staatlich geprüfte Feuerwerkerin, Sprengschule Dresden" oder "Frachtschiffreise – Deutschland, Karibik, Französisch Guayana, Brasilien und zurück". Ihre Referenzliste ist voll mit Ausstellungen und Installationen und immer wieder springt das Stichwort "Archäologie" ins Auge.
Ihre Internetseite www.mariannemanda.com verrät unter anderem, dass sie seit über dreißig Jahren als Zeichnerin für das Deutsch Archäologische Institut in Berlin tätig ist und das in den Ländern Türkei, Syrien, Arabische Emirate, Äthiopien, Ägypten und Jemen.
Ihre momentane Zeit in Kairo verbringt sie unter anderem damit, ihre Erinnerungen an die Zeit im Jemen aufzuschreiben. Traurige Aktualität. Spannende Geschichten. Beeindruckende Bilder.
Für ihre interkulturelle Arbeit erhielt sie im April dieses Jahres den Carsten Niebuhr-Preis der Deutsch Arabischen Gesellschaft: "Marianne Manda wurde für ihre interkulturellen Leistungen geehrt. Mit ihren langjährigen Aufenthalten in vorwiegend vom Islam geprägten Ländern beeindruckt sie mit Ausstellungen, Aktionen, als Professorin."
So mutet es an, dass die zuvor zitierte Krippe nicht nur thematisch für Advent, sondern auch sinnbildlich für ein vielfältiges Leben steht.
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